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Kostenloser Abholservice für Friedhofsbesucher

„Wer nicht gut zu Fuß ist, den holen wir von zuhause ab, wenn er das Grab von verstorbenen Verwandten oder Freunden auf dem Friedhof besuchen möchte.“ Mit diesen Worten startete die Projektleiterin Alex Karabag jetzt die Vorstellung des neuen Ehrenamtsprojekts der „Solidaritäter:innen“ auf dem Sennefriedhof. Unterstützt wurde sie durch Herrn Cihad Kefeli vom Bündnis Islamischer…

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Zeitungsartikel in der NW vom 14.6.2025: Kostenloser Abholservive für Friedhofsbesucher

Kostenloser Abholservive für Friedhofsbesucher. NW vom 14.6.2025

Kostenloser Abholservice für Friedhofsbesucher

Neues Ehrenamtsprojekt der „Solidaritäter:innen“ auf dem Sennefriedhof bringt gehbehinderte Grabbesucher zu ihren verstorbenen Angehörigen oder Freunden. Der Rollator kann bei Bedarf mitgenommen werden.

Neue Westfälische, 14./15. Juni 2025

Bielefeld. „Wer nicht gut zu Fuß ist, den holen wir von zuhause ab, wenn er das Grab von verstorbenen Verwandten oder Freunden auf dem Friedhof besuchen möchte.“ Mit diesen Worten startete die Projektleiterin Alex Karabag jetzt die Vorstellung des neuen Ehrenamtsprojekts der „Solidaritäter:innen“ auf dem Sennefriedhof. Unterstützt wurde sie durch Herrn Cihad Kefeli vom Bündnis Islamischer Gemeinden in Bielefeld (BIG), Matthias Blomeier, ehemaliger Sozialpfarrer, Silke Kroll von der Friedhofsverwaltung sowie Franz Schaible, dem Projektinitiator von der Sozial-AG.

Dank der Unterstützung der Friedhofsverwaltung können jetzt auch gehbeeinträchtigte Menschen mit dem Elektroauto abgeholt und sogar bis auf das weitläufige Friedhofsgelände in die Nähe der Grabstätte eines Familienangehörigen gefahren werden. Der Rest des Weges muss dann zu Fuß, etwa am Rollator, bewältigt werden. Die Ehrenamtlichen stoppen auf Wunsch auch an einem Blumengeschäft und helfen auch beim Blumengießen oder leisten noch Gesellschaft bei einer Tasse Tee im Café oder bei einem Spaziergang.

Cihad Kefeli und Matthias Blomeier wollen dabei helfen, das Projekt in Moschee- und Kirchengemeinden bekannt zu machen. Vor allem gilt es, gerade am Anfang weitere Ehrenamtliche zu gewinnen, die in diesen Abhol- und Begleitservice Zeit und Engagement investieren möchten.

Zum Projektstart gibt es nur drei ehrenamtliche, sogenannte „Solidaritäter:innen“. Blomeier: „Ich werde für die Inanspruchnahme von diesem Service sowohl in Kirchengemeinden als auch bei Lebensmittelverteilstellen werben, wo oftmals auch gehbeeinträchtige Menschen mit Rollator anzutreffen sind.“ Kefeli: „Wir als Moscheegemeinden im Bündnis Islamischer Gemeinden begrüßen und unterstützen dieses Projekt ausdrücklich. Gerade in den letzten Jahren ist der Bedarf nach einem würdevollen Zugang zu Grabstätten für ältere oder mobil eingeschränkte Musliminnen und Muslime deutlich gestiegen. Die Möglichkeit, verstorbene Angehörige regelmäßig zu besuchen, ist ein zentraler Bestandteil unserer religiösen Praxis und zugleich Ausdruck tiefer Verbundenheit mit dieser Stadt. Dass Menschen auch im hohen Alter ihre Gräber aufsuchen können, ist das stärkste Zeichen von Beheimatung. Umso wichtiger ist es, dass wir dieses Projekt mit Leben füllen durch Ehrenamtliche, durch Sichtbarkeit und durch gemeinschaftliches Engagement.“

Der Dienst wird finanziert durch Spenden

Unter der Telefonnummer 0163 516 99 48 oder per E-Mail an begleitdienst@solidaritaeterinnen.de können nicht nur Nutzer des Begleitdienstes anrufen oder schreiben, sondern auch interessierte ehrenamtliche Unterstützer.

Das Projekt nennt sich „Abraham Begleitdienst“, weil wohl die meisten Nutzer christlichen, muslimischen oder jüdischen Glaubens sind. Selbstverständlich ist das Angebot gleichermaßen für Menschen da, die keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft angehören.

Der Dienst ist kostenlos und wird durch Spenden getragen. Die ehrenamtlichen Fahrer:innen und Begleiter:innen erhalten eine kleine Schulung, bevor sie eingesetzt werden. Ein mindestens drei Jahre alter Führerschein und auch ein polizeiliches Führungszeugnis müssen vorhanden sein.

Im Foto: Silke Kroll (v.l.) Friedhofsvefüaltung), Franz Schaible (Sozial-AG), Alex Karabag (Projektleitung), Matthias Blomeier (ehemaliger Sozialpfarrer) und Cihad Kefeli (Vorsitzender BIG). Foto: NW