Stiftung Solidarität baut kreisweiten Kinderfonds auf – Unterstützung für Kinder aus Familien mit geringen Einkommen – Schirmherr Norbert Burmann, ehemaliger Sozialdezernent des Kreises
Kreis Herford. Die Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut bietet ihre Hilfen für Kinder nunmehr auch im Kreis Herford an. In den kommenden Monaten wird ein kreisweiter Kinderfonds aufgebaut, über den vor allem Kinder aus Familien mit geringem Einkommen unterstützt werden sollen. Als Schirmherren des kreisweiten Herforder Kinderfonds konnte die Stiftung Solidarität Norbert Burmann gewinnen. Der ehemalige Sozialdezernent des Kreises Herford ist seit Sommer dieses Jahres in Pension und seit Juli gewähltes Kuratoriumsmitglied der Stiftung Solidarität.
Über den kreisweiten Herforder Kinderfonds sollen langfristig Kinder und ihre Familien direkt und unkompliziert unterstützt werden – beispielsweise mit Zuschüssen für Sportbekleidung oder aber Hilfen bei der Ausstattung von Schulmaterial wie Schulranzen. Schwerpunkt soll zunächst vor allem die Unterstützung für Grundschulkinder sein. Deshalb arbeitet die Stiftung eng mit den Schulsozialarbeiter:innen im Kreisgebiet zusammen – erste Gespräche haben dazu bereits stattgefunden. Über die Schulsozialarbeiter:innen sollen Informationen und Einschätzungen zu den Bedarfen zum Herforder Kinderfonds kommen. Über den Fonds kann dann geholfen werden, z. B. mit der Vergabe von Gutscheinen, die genau da ankommen, wo sie benötigt werden.
Norbert Burmann, Schirmherr vom Herforder Kinderfonds: „Ich freue mich, dass die Stiftung Solidarität zukünftig auch verstärkt im Kreis Herford aktiv ist und dass ich dabei mitwirken kann. Gerade die Unterstützung von Kindern im Grundschulalter ist mir ein wichtiges Anliegen. In der Grundschule wird ein Grundstein für den Bildungsweg gelegt und auch Kinder aus Familien mit geringem Einkommen müssen die gleichen Chancen haben. Und nicht immer reicht die Unterstützung über die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes. Hier kann die Stiftung individuell helfen.“
Franz Schaible, Vorstand Stiftung Solidarität: „Kinder sind unsere Zukunft. Wenn wir sie nicht so früh wie möglich fördern, ist es zu spät für gute Zukunftschancen und eine gute Integration. Die Zeche zahlen nicht nur die Kinder, die nicht gefördert werden, sondern wir alle! Deshalb: Förderung jetzt – am besten von uns allen. Individuelle persönliche Förderung ist das Beste – Spenden für den Kinderfonds das Zweitbeste.“
Für den kreisweiten Herforder Kinderfonds stellt die Stiftung zunächst 30.000 € als Startkapital bereit – aufgestockt werden soll der Fonds dann durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen (Spendenkonto Herforder Kinderfonds: IBAN DE91 4945 0120 0000 0312 60 (Sparkasse Herford); weitere Infos unter: www.herford-solidaritaet.de oder www.stiftung-solidaritaet-bielefeld.de
Geplant ist zudem zu Nikolaus eine Buchgutschein-Aktion an allen Grundschulen im Kreisgebiet: Alle Viertklässler erhalten dann einen 10-Euro-Buchgutschein. Dieses Geschenk dient, neben der Freude, vor allem der Leseförderung und kann dann in allen teilnehmenden Buchhandlungen im Kreisgebiet eingelöst werden. Je nach Spendenaufkommen kann diese Gutschein-Aktion später auch auf weitere Grundschul-Jahrgänge ausgeweitet werden.
ZUSATZINFOS
Stiftung Solidarität im Kreisgebiet nicht unbekannt
Die Stiftung Solidarität ist im Kreis Herford nicht unbekannt. Im vergangenen Jahr hat die Stiftung im Auftrag des Kreises Herford für alle neun kreisangehörigen Kommunen die Einzelfallhilfen aus dem NRW-Stärkungspakt – Gemeinsam gegen Armut weitergegeben – es waren fast eine Mio. Euro in Form von Lebensmitteleinkaufsgutscheinen, Gutscheinen für energiesparsame Haushaltsgeräte oder Stromschulden-Unterstützung. Hierfür wurde eigens der digitale Solidarpass eingeführt.
Die Stiftung regt die Wiederbelebung und Ausweitung des Solidarpasses im gesamten Kreis Herford an. Über dieses digitale oder analoge Ausweissystem können sich Menschen mit geringem Einkommen legitimieren, um dann Zugang zu entsprechenden Ermäßigungen zu bekommen, die öffentliche oder private Anbieter für diesen Personenkreis gewähren. Gespräche mit dem Kreis und den Kommunen werden derzeit geführt. Fast 10.000 Solidarpässe hatte die Stiftung bereits im vergangenen Jahr ausgestellt, um die Einzelfallhilfen des „Stärkungspaktes NRW-Gemeinsam gegen Armut“ weiterzugeben.
Auch für den Stern der Solidarität – Regine Hildebrandt-Preis 2024 (s. u.) hatten sich Gruppen und Projekte aus dem Kreis beworben. Das Hiddenhauser Cafe Miteinander wurde nominiert und mit dem vierten Platz und einem Preisgeld von 1.000€ ausgezeichnet.
Weitere Infos zur Stiftung
Stiftung wurde 1999 von Franz Schaible gegründet und ist eine selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts, sie wird getragen von Zustiftern, Spenden und Fördermitteln. In der Stiftungsversammlung, dem Kuratorium und Vorstand werden die Schwerpunkte der Arbeit entschieden. Die Stiftung setzt sich für solidarisches Handeln ein, leistet Hilfe zur Selbsthilfe und ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – trotz Armut. Neben dem neuen Herforder Kinderfonds gibt es bereits seit Jahren den Bielefelder Kinderfonds, den Bielefelder Flüchtlingsfonds und den Bielefelder Sozialfonds. Zur Stiftung gehören ganz oder teilweise u.a. die: Solidargesellschaft mbH, GAB-Gesellschaften u.a. in Bielefeld, Essen und Berlin; Sozial-Aktien-Gesellschaft; BAS; Bielefelder Bauernhausmuseum sowie diverse Beratungsstellen und Projekte.
Seit 1997 verleiht die Stiftung Solidarität den Regine-Hildebrandt-Preis, der nun auch als Stern der Solidarität bezeichnet wird. Der Preis wird weiterhin in Erinnerung an die erste Preisträgerin und spätere Schirmherrin der Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut, Dr. Regine Hildebrandt, für herausragendes, nachahmenswertes und solidarisches Engagement verliehen. In diesem Jahr wurde der Preis erstmals auch regional ausgeschriebenen – über 30 Bewerbungen aus allen sechs Kreisen Ostwestfalen-Lippes (OWL) und der kreisfreien Stadt Bielefeld gingen ein.